Impfstart bei den Stralsunder Werkstätten
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnheime der Stralsunder Werkstätten, die Teilnehmenden der dortigen Tagesgruppen, sowie das zugehörige Fachpersonal erhielten ihre erste Impfdosis. Dadurch konnten insgesamt 120 Personen gegen das Corona-Virus geimpft werden.
Die Leiterin des Wohnens der Stralsunder Werkstätten, Andrea Meyer, sowie Patrizia Turban, die Hausleitung der zugehörigen Wohnheime gingen mit gutem Beispiel voran und wurden als erste geimpft. Damit sollte der Zielgruppe die Angst vor der Impfung genommen werden. In den Stralsunder Werkstätten werden Menschen mit zum Teil schwerstmehrfacher Behinderung beschäftigt und betreut. „Es ist wichtig unseren Bewohnern und Teilnehmenden zu zeigen, dass sie keine Angst vor der Impfung haben müssen. Indem wir selbst geimpft wurden, konnten wir ihnen die Sorge vor der Spritze und der ungewohnten Situation nehmen“, sagt Andrea Meyer.
Zwei Teams des Stralsunder Impfzentrums zusammengesetzt aus Ärzten, Freiwilligen, Helfern des Technischen Hilfswerks und Soldaten der Bundeswehr kamen für den Termin zum Hauptgelände der Stralsunder Werkstätten. Die administrative Zuständigkeit übernahmen dabei die Soldaten der Bundeswehr und die Helfer des Technischen Hilfswerks der Ortsgruppen Stralsund und Bergen auf Rügen. Sie übermitteln die Daten an das Impfzentrum vor Ort und an das Robert-Koch-Institut (RKI). Die Ärzte und die freiwilligen Helfer kümmern sich derweil um die Impfungen. „Ich muss etwas tun. Bei all dem Unglück kann ich nicht zuhause sitzen und nichts tun“, sagt Dr. Brigitte Lahrmann. Die 81-jährige ging letztes Jahr im November in den Ruhestand, doch als die Anfrage kam bei den Impfungen zu helfen, habe sie sich sofort gemeldet, so Dr. Brigitte Lahrmann. Zuvor arbeitete sie als Betriebsärztin im arbeitsmedizinischen Dienst der Firma Streit und betreute im Zuge dessen auch diakonische Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Übergang in den Ruhestand im November 2020 sei ihr vor allem aufgrund des engen persönlichen Kontakts zu den Beschäftigten der von ihr betreuten Werkstätten schwer gefallen, sagt sie.
Auch in den Stralsunder Werkstätten wurden keine Mühen gescheut, um den Impftermin bestmöglich umzusetzen. In der Hauptwerkstatt wurden mehrere Räume umgeräumt, um getrennte Warte-, Impf- und Ruhebereiche zur Verfügung zu stellen. Den jeweils dort Beschäftigten wurde dafür ein Tag frei gegeben. Über der Fahrdienst wurden die Bewohnerinnen und Bewohner, sowie die Teilnehmenden der Tagesgruppe in einer bestimmten Reihenfolge zum Hauptgelände des Sozialunternehmens gebracht und nach dem Impftermin und der Erholungszeit zu ihren Wohnorten zurückgefahren.
Text: Stralsunder Werkstätten gGmbH
Fotos: Stralsunder Werkstätten gGmbH (Sarah Haubner)